Der Begriff bezeichnet ein Verhalten bzw., Selbstbildnis, dass auf einem traditionellen, stereotypen und patriarchalen Männerbild basiert.
Die Bezeichnung "toxische Männlichkeit" meint nicht, dass alle männlichen oder maskulinen Personen toxisch sind. Sie bezieht sich auf übersteigerte und für die Gesellschaft schädliche Verhaltensweise und Einstellung, wie z.B.:
Gefühle (außer Wut & Aggressionen) werden unterdrückt bzw. nicht gezeigt
Gewalt als Mittel der Problemlösung / Recht des Stärkeren
Aggressives und dominantes Auftreten (z.B. auch in Gesprächen), "Recht" auf sexuelle Aggression, Übergrifflichkeit, Grenzüberschreitungen
Übersteigertes Konkurrenzdenken
Selbstanspruch, alles unter Kontrolle zu haben
Selbstanspruch, alles alleine schaffen zu müssen
Abwehr von vermeidlichen "weiblichen" Eigenschaften als Schwäche
Dieses Verhalten hat negative Auswirkungen auf die ganze Gesellschaft, da toxische Vorstellungen von Männlichkeit zur Diskriminierung aller anderen Geschlechter, z.B. Misogynie (Frauenfeindlichkeit), sowie Homo- und trans*feindlichkeit, führen. Viele dieser Vorstellungen sind noch immer in der Erziehung von Kindern in Aussagen wie: "Jungen weinen nicht" oder "Gewalterfahrungen gehören zum Mann werden dazu" verankert.
Das toxische Männlichkeitsbild und die Gewalterfahrungen der Eltern werden so auf deren Kinder übertragen (Traumaübertragung).
Toxische Männlichkeit geht mit der Angst einher, Privilegien zu verlieren oder nicht als "richtiger Mann" bzw. als "feminin" angesehen zu werden. Sie schränkt die eigene Individualität ein, kann aber ein Gefühl der Sicherheit geben. Dabei hat toxische Männlichkeit ausgeprägte negative Auswirkungen auf Männer, z.B.:
Selbstschädigendes Verhalten, wie das Vermeiden von Arztbesuchen und das Verschweigen von Depressionen, was sich im Krankheits- und Selbstm*rdstatistiken niederschlägt.
Männliche/maskuline Personen sterben außerdem früher und werden häufiger Opfer von Gewalttaten.
Leider gibt es auch in der trans* Community sehr viel toxische Männlichkeit.
Selbstverständlich hat jede Person ihre eigene Definition des "Mann sein".
Genau diese, solltet ihr aber nicht mit allen Mitteln anderer aufzwingen & schon gar nicht "verlangen", dass alle nach exakt eurer Vorstellung leben müssen.
Man ist nicht weniger ein Mann nur, weil man bspw. die genitalangleichenden Operationen, wie den Penoidaufbau nicht macht ❗
Man ist dann ein Mann, wenn man sich selbst als solcher identifiziert ❗
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