In diesem Blogbeitrag möchten wir euch erläutern, was euch ungefähr bei der Voruntersuchung für die gegengeschlechtliche Hormonbehandlung erwartet.
Die Voruntersuchung ist nicht überall gleich bzw. findet nicht überall statt!
Die Voruntersuchung für eine gegengeschlechtliche Hormonbehandlung besteht aus verschiedenen Schritten, die je nach den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Patient*innen variieren können. In der Regel beinhaltet die Voruntersuchung jedoch folgende Elemente:
Körperliche Untersuchung
Hierbei wird der Körper untersucht, um sicherzustellen, dass keine gesundheitlichen Bedenken vorliegen, die möglicherweise eine Hormonbehandlung beeinträchtigen könnten.
Bei dieser Anamnese (prof. Erfragung von medizinisch potenziell relevanten Informationen) interessiert die Ärzt*innen besonders diese Vorerkrankungen:
Lebererkrankungen
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Hormonempfindliche Krebserkrankungen (bspw. Brustkrebs)
Familiäre Erkrankungen
Nikotinkonsum (durch Nikotin besteht ein erhöhtes Thromboserisiko)
Blutuntersuchung
Hierbei werden verschiedene Bluttests durchgeführt, um den Hormonspiegel und andere wichtige Faktoren zu überprüfen, die Aufschluss über eure körperliche Gesundheit geben.
Folgende Werte werden bspw. hierbei untersucht:
Leberwerte
Hämoglobinwert (Menge der roten Blutkörperchen)
Testosteron, Östradiol, LH (Luteinisierendes Hormon) & TSH (Thyreoidea-Stimulierendes Hormon)
Nüchternzucker + Blutfette, um das Herz-Kreislauf-Risiko abzuschätzen
Bei Verdacht auf eine Thromboseneigung (Gefäßverschluss durch ein Blutgerinnsel), sollte auch eine Thrombophiliediagnostik (genetische Ursache für eine Thromboseneigung) durch geführt werden.
Chromosomenanalyse
In einigen Fällen wird auch eine sog. Chromosomenanalyse durchgeführt.
Diese dient dazu, einen Zusammenhang mit inter*, genetischen oder geschlechts-chromosomalen Anomalien auszuschließen.
Nicht jede Endokrinologie oder Urologie Praxis führt diese Analyse durch.
Es kann also sein, dass ihr für diese Analyse in eine Spezialpraxis müsst.
Gynäkologische Untersuchung
Einigen trans* Personen bleibt hierbei auch leider der Gang in eine Gynäkologische Praxis nicht erspart.
Da hier aber meist nur bestätigt werden soll, dass mit den Organen alles in Ordnung ist, kann die Untersuchung auch per äußerlichen Ultraschall stattfinden.
Fragt hierzu einfach mal die behandelnden Ärzt*innen.
Beratungsgespräch
Ihr werdet in einem Gespräch über das Hormon Testosteron, dessen Präparate, mögliche Nebenwirkungen, etc. aufgeklärt.
Hier könnt ihr selbstverständlich auch Fragen stellen & evtl. Wünsche äußern, mit welchem Präparat ihr eure gegengeschlechtliche Hormonbehandlung beginnen möchtet.
Je nach Klinik oder Praxis können weitere Untersuchungen oder Konsultationen erforderlich sein. Es ist wichtig, dass ihr alle Fragen stellt, die ihr möglicherweise habt, um sicherzustellen, dass ihr über alle Aspekte der Behandlung informiert seid und eine fundierte Entscheidung treffen könnt.
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