Die Phalloplastik, auch Penoidaufbau, Penis-Rekonstruktion-Plastik oder auch großer Aufbau genannt, ist die wohl komplexeste und komplizierteste Operation auf dem trans* Weg.
Ein Penoid wird aus körpereigenem Gewebe aufgebaut. Hierbei wird zunächst nur dessen äußere Hülle aufgebaut. Die Erektionsprothesen werden i.d.R später implantiert. Für den Penoidaufbau verwendet man durchblutete körpereigene Gewebetransplantate, sog. Lappenplastiken. Allen diesen Transplantaten ist gemeinsam, dass sie mind. eine zuführende Schlagader (Arterie) und mind. eine oder mehrere Vene(n) beinhalten, die das Blut in das Penoid fließen bzw. wieder abfließen lassen. Die meisten Transplantate enthalten auch Nerven, wodurch später eine Berührungsempfindung am Penoid ermöglicht werden soll.
Die Harnröhre wird entweder direkt bei der Penoidkonstruktion oder auch erst einige Monate später an die Harnröhre in der Schamregion angenäht.
Größtenteils muss zur Deckung verbliebener Hautdefekte im Bereich der Entnahmestelle der Lappenplastik eine zusätzliche Hautverpflanzung von einer entfernt liegenden Körperstelle (Hauttransplantation ohne Gefäßanschluss) durchgeführt werden. Hier wird üblicherweise Spalt- bzw. Vollhaut aus dem Bauch, der Leiste oder dem Oberschenkel verwendet, um den Hautdefekt wieder zu schließen.
❗Immer, wenn körpereigenes Gewebe zur freien Verpflanzung verwendet wird, bleiben an der Entnahmestelle ein Gewebedefekt (Fehlstelle) und eine Narbe zurück.
In manchen Kliniken werden am Ende des Eingriffs Drainagen, ein- oder auch ein Schwammverband mit Vakuum angelegt, um das Wundsekret abzuleiten.
Die Ärzt*innen wählen die für euch am besten geeignete Operationsmethode aus, unter Berücksichtigung eurer persönlichen Wünsche und Bedingungen (z.B. Hautbeschaffenheit, Dicke des Unterhaut-Fettgewebes, bereits vorliegende Narben).
🏥 Die Aufenthaltszeit im Krankenhaus liegt bei ca. 7 - 21 Tagen
🏥 Nach der OP habt ihr in den meisten Fällen erst einmal Bettruhe, Diese beträgt ca. 3-10 Tage
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